Ein Kult-Objekt in Hamburg befindet sich in größter Gefahr. Wie es leider so oft der Fall ist in der Hansestadt. Jan Fedder drehte hier unter dem Michel einst mit dem „Großstadtrevier“.
Und nicht nur das. Auch wenn gerade mal nicht „Großstadtrevier“-Drehtag war, kam Jan Fedder liebend gerne in die „Gaststätte Dreyer“ in der Neustadt neben dem berühmten Wahrzeichen von Hamburg.
Jan Fedder im „Großstadtrevier“ und der „Gaststätte Dreyer“
Wirtin Gritta Bremecker und der Volksschauspieler waren befreundet und sogar alte Schulkameraden. Zu sehen war sie vor zwei Jahren in einem Beitrag des NDR, wo sie bedauerte, bei der Trauerfeier für Jan Fedder im Michel keinen Einlass bekommen zu haben.
Dabei hätte sie so gerne Abschied genommen. „Jan war einfach ein toller Typ, war einfach ein Freund“, sagte Bremecker. „Es kommt mir vor, wie wenn ich einen halben Bruder verloren hätte. Als Mensch sei er „toll“ und geradlinig gewesen.“
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Das war Jan Fedder:
- Jan Fedder wurde am 14. Januar 1955 geboren.
- Er wuchs in St. Pauli auf. Seine Eltern betrieben das Lokal „Zur Überseebrücke“, das direkt im Hamburger Hafen lag.
- Schon mit 13 Jahren stand Jan Fedder zum ersten Mal vor der Kamera.
- Immer wieder hat Jan Fedder norddeutsche Charaktere verkörpert. Berühmtheit erlangte er durch die Rolle des Revierleiters Dirk Matthies im „Großstadtrevier“. Fast 30 Jahre lange war er Teil der Serie.
- Im Jahr 2000 heiratete er seine Frau Marion.
- Neben seiner Wohnung in Hamburg, die er bis zuletzt als „Junggesellenbude“ bezeichnete, besaß der Schauspieler auch ein Anwesen in Ecklak in Schleswig-Holstein.
- 2012 wurde bei ihm die Vorstufe eines Mundhöhlenkarzinoms festgestellt.
- Fedder starb laut Witwe Marion am 30. Dezember 2019 „am plötzlichen Herztod“ in seiner Wohnung in Hamburg.
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Nun kämpfen Gritta Bremecker und die Lieblingskneipe von Jan Fedder zwei Jahre später um ihr unternehmerisches Überleben. Dass auch die Gaststätte Dreyer mit der Corona-Pandemie zu kämpfen hat, dürfte nicht überraschen. Doch das ist nicht der wahre Grund für das Dilemma, in dem die Kneipe steckt.
Jan Fedder im „Großstadtrevier“:
Der Grund dafür, dass Jan Fedder und das „Großstadtrevier“ überhaupt in dem Etablissement drehten, war die besondere Einrichtung. Vor allem die vielen historischen Uhren schaffen eine ganz besonders gemütliche Atmosphäre.
Wie die „Hamburger Morgenpost (Mopo)“ berichtet, gibt es allerdings Streit um die Einrichtung der Kneipe. Deren Hauptmieter ist eine Firma für Gaststätteneinrichtungen, nun soll aber Wirt Detlef Bremecker der Hauptmieter werden.
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Das ist das „Großstadtrevier“:
- Das „Großstadtrevier“ ist eine deutsche Fernsehserie, die in der ARD ausgestrahlt wird
- Gezeigt wird der Polizeialltag im Hamburger Stadtteil St. Pauli und auf dem Kiez
- Im Mittelpunkt stehen dabei die Beamten des fiktiven 14. Polizeikommissariats/PK14
- Sie wird seit Mai 1984 von Studio Hamburg produziert und umfasst aktuell 452 Episoden in 33 Staffeln
- Die erste Episode wurde am 16. Dezember 1986 ausgestrahlt
- Ab 15. März 2021 kehrt das Großstadtrevier mit 18 neuen Folgen zurück
- Es werden zunächst neun Episoden im Frühjahr und neun im Herbst gezeigt
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Der Besitzer der Einrichtung droht damit, diese herauszureißen und woanders unterzubringen. Ein Vertreter bot den beiden Wirtsleuten die Einrichtung für 30.000 Euro an. Zu viel.
Detlef Bremecker wollte im Gegenzug 5.000 Euro auf den Tisch legen. Ein wie er findet faires Angebot. „Aus Geldgier soll hier ein Stück Hamburger Kneipen- und Stadtteilgeschichte zerschlagen werden“, sagte er der „Hamburger Morgenpost (Mopo)„.
Wie der Zwist ausgeht und ob die Gaststätte Dreyer erhalten werden kann, ist offen. (rg)