Die Deutschen fahren wieder in den Urlaub. Die Maßnahmen im Kampf gegen das Corona-Virus wurden heruntergestuft, die Menschen können aufatmen. Viele von ihnen nutzen die wiedererlangten Freiheiten für Reisen an Küsten, in Städte oder auf den Camping-Platz.
In Schleswig-Holstein ist der steigende Trend zum Urlaub in der Natur besonders deutlich spürbar. Immer mehr Menschen entscheiden sich für einen Camping-Urlaub im Norden. Nun veröffentlichte Zahlen zeichnen ein deutliches Bild.
Camping-Urlaube boomen in Schleswig-Holstein
Schleswig-Holstein lebt vom Tourismus. Die malerischen Urlaubs-Orte und Inseln locken jährlich Millionen Besucher an die Küste. Und davon hat das Land im Norden gleich zwei.
Laut Tourismuszentrale machte Schleswig-Holstein im Jahr 2019 einen Bruttoumsatz von 9,7 Milliarden Euro. Nach den Einbrüchen der letzten zwei Jahre nimmt der Tourismus nun aber wieder Fahrt auf.
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Im ersten Quartal 2022 erreichten die Tourismuszahlen insgesamt sogar beinahe wieder das Vor-Corona-Niveau. 3.856.762 Übernachtungen zählte das Land in den ersten drei Monaten des Jahres. Verglichen mit dem Vor-Coronajahr 2019 ist dies nur ein leichtes Minus von 117.996 Übernachtungen.
Camping-Urlaube boomen in Schleswig-Holstein
„Eine deutliche und sehr positive Entwicklung zeigt sich im Campingsegment“, erklärt Manuela Schütze, Pressesprecherin der Tourismuszentrale Schleswig-Holstein. Im Vergleich zum 1. Quartal 2019 konnte hier sogar ein großes Plus an Übernachtungen verzeichnet werden.
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Camping-Urlaub angesagt wie nie – das steckt dahinter:
- Der Begriff Camping umfasst eine sehr breite Spanne von Aktivitäten. Ihnen allen ist gemeinsam, nicht in Gebäuden zu übernachten, sondern in der Natur.
- Die Urlauber schlafen in Zelten, Hängematten, Wohnwagen oder Wohnmobilen, in Dachzelten oder ausgebauten Vans. Wird in Zelten gecampt, so spricht man auch von Zelten.
- Camping wurde Anfang des 20. Jahrhunderts populär und ist mittlerweile eine weitverbreitete Urlaubs- und Reiseform.
- In den meisten Ländern Europas ist Camping außerhalb dafür vorgesehener Einrichtungen (wildes Campen) nicht erlaubt oder nur unter strengen Auflagen gestattet.
- Über zehn Millionen Deutsche betreiben ab und zu Camping oder Caraving, fast zwei Millionen sogar häufig.
- Besonders beliebt bei den Deutschen für einem Campingurlaub ist das eigene Land, gefolgt von den wärmeren Mittelmeerländern Italien und Frankreich.
- 2020 gab es in Deutschland 2.862 Campingplätze mit einer Anzahl von etwa 209.000 Stellplätzen.
- Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden auf deutschen Campingplätzen etwa 34 Millionen Übernachtungen gezählt.
- Davon waren etwa 2,2 Millionen Übernachtungen von ausländischen Gästen. Die Hälfte dieser Übernachtungen wurde dabei von Niederländern getätigt, gefolgt von Gästen aus der Schweiz und aus Belgien.
- Etwa sieben Prozent der Ausländer wählen bei einem Besuch in Deutschland einen Campingplatz als Unterkunftsform.
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Waren es von Januar bis März 2019 lediglich 68.934 Übernachtungen, konnten in den ersten drei Monaten dieses Jahres bereits 130.728 Übernachtungen gezählt werden – also fast das Doppelte!
„Der Trend zu autarken Urlauben in der Natur, der sich in der Coronazeit etabliert hatte, setzt sich aktuell sehr deutlich fort“, erklärt Schütze. Im Vergleich zu 2019 zeigen die aktuellen Zahlen bereits jetzt einen extremen Zuwachs.
Camping: Fachkräfte-Mangel kann Zahlen beeinflussen
Auch Tourismus-Minister Bernd Buchholz freut sich über die Zahlen des 1. Quartals: „Das Ergebnis für die ersten drei Monate in diesem Jahr bestätigt die gute Entwicklung des Tourismus im echten Norden.“ Ob sich der Trend für die Sommersaison und die folgenden Monate fortsetzen kann, ist allerdings noch nicht abzusehen.
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Was Urlaube im Hotel betrifft, könnte es allerdings gewisse Schwierigkeiten geben. „Herausfordernd werden die kommenden Monate angesichts des Arbeitskräftemangels in Gastronomie und Hotellerie. Schon jetzt gibt es in Betrieben mehr Ruhetage als üblich. Dass ist ein Trend, der sich hoffentlich nicht fortsetzt, da die Reisenden ein flächendeckendes Angebot erwarten“, erklärt Buchholz.
Da ein Camping-Urlaub davon weitestgehend unberührt bleibt, ist ein weiterer Anstieg der Zahlen in diesem Segment nicht auszuschließen. (kl)