Erst kürzlich stand die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, heftig in der Kritik, da sie noch strengere Kontaktbeschränkungen forderte (MOIN.DE berichtete).
Nun gibt es erneut Kritik. Und zwar aus Greifswald, MV. Diesmal aber nicht von Seiten der Politiker, sondern von frustrierten Erzieherinnen und Erziehern.
MV: Offener Brief wird an Schwesig geschickt
Seit der neuen Verordnung des Landes Mecklenburg-Vorpommern hat sich bei den Erzieherinnen und Erziehern der Kitas des Keisdiakonischen Werks in Vorpommern-Greifswald ein gewisses Maß an Frustration angestaut. Diesem ließen die Verantwortlichen der Einrichtungen nun freien Lauf und schrieben einen offenen Brief an das Landesoberhaupt. Der „Nordkurier“ berichtete.
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Gründe seien das Gefühl der ungerechten Behandlung und der geringen Wertschätzung seitens der Regierung.
Im Brief nennen Verfasser die fehlende Verantwortung als Hauptkritikpunkt: „Sie fahren ein ganzes Land in einen Lockdown, halten aber Kitas für die Betreuung der Kinder offen. Hier wäre durch das Land klar zu definieren gewesen, welche Berufsgruppen im Lockdown systemrelevant sind.“
MV: Erzieherinnen und Erzieher fühlen sich im Stich gelassen
Dadurch, dass diese klare Einordnung nicht existiere, sollen nun ab dem 5. Januar 130 Kinder betreut werden, da eine „notwendige Betreuung“ anfiele. Im Normalbetrieb stemmen die Kitas 150 Kinder.
Die Initiatoren, darunter Rose-Marie Spießwinkel, die eine der Kitas im Kreis Vorpommern-Greifswald unter der Trägerschaft des Kreisdiakonischen Werkes leitet, stellen klar, dass es ihnen nicht darum gehe, keine Kinder betreuen zu wollen. Sie wünschen sich einfach mehr Klarheit von der Landesregierung. Auch befürchten sie eine mögliche Gefahr für die Mitarbeiter.
„Wir sind den Kindern jeden Tag sehr nahe. Eine Ansteckung wäre kaum zu verhindern. Wir wünschen uns von der Regierung einfach mehr Klarheit.“, so Spießwinkel zum „Nordkurier“.
Die Forderung wird im Schlusswort klar und deutlich: „Fahren Sie den Betrieb der Kitas auf ein notwendiges Minimum herunter und übernehmen Sie damit für alle Menschen des Landes Mecklenburg-Vorpommern Verantwortung.“
Wie reagiert aber nun die Ministerpräsidentin auf diese Vorwürfe?
MV: Landesregierung reagiert auf Brief
Schwesig zeigt sich zwar verständnisvoll, will aber am jetzigen System festhalten: „Ich schätze die Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher im Land, die jetzt in Corona-Zeiten noch anspruchsvoller ist als sonst. Aber unsere Wissenschaftler bestätigen uns, dass die Kitas keine Orte sind, an denen es viele Ansteckungen gibt“, so Manuela Schwesig.
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Außerdem weist die Politikerin auf die Funktionsfähigkeit der Gruppen hin: „Derzeit sind genauso viele Kinder in den Kitas wie in einer Notbetreuung, dafür aber in einem geordneten System, nämlich in ihren Gruppen.“
Ob sich damit die Gefühlslage der Erzieherinnen und Erzieher verbessert hat, ist zu bezweifeln.