Nicht nur sonniges Wetter und Urlaub beschäftigen Menschen an der Ostsee: Hier kriselt es politisch wieder mächtig. Während sich seitens der Politik in Schleswig-Holstein für ein Großprojekt stark gemacht wird, sind massenhaft Einwohner dagegen. Im Koalitionsvertrag von CDU und Grünen steht, dass die Landesregierung die Einrichtung prüfen möchte.
Die Rede ist vom geplanten Nationalpark an der Ostsee. Einwohner sind alarmiert, Politiker halten es zum Teil für eine gute Idee. „Das ist genau der Ort, der der Dringlichkeit der Krise gerecht wird“, sagte Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) am Samstag, den 9. September, am Rande eines Meeresschutzkongresses der Grünen-Landtagsfraktion. Hier scheiden sich die Geister.
Ostsee: „Die Krise unserer Meere ist real“
„Ich bin fest davon überzeugt, dass sich der Schutz unserer Ostsee zukünftig am besten in einem Nationalpark organisieren lässt“, sagte Goldschmidt am Samstag. Die Krise der Meere sei eines der drängendsten ökologischen Probleme dieser Zeit. Vor allem das Fehlen echter Ruhezonen verschärfe den Zustand der Meere.
Der Grünen-Europaabgeordnete Rasmus Andresen sagte, Ostsee und Nordsee seien in einem dramatischen Zustand. „Ambitionierter Meeresschutz öffnet neue Potenziale für unsere heimische Wirtschaft.“
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Ostsee: Proteste von Anwohnern
In der Nord-CDU gibt es jedoch zunehmenden Widerstand gegen die Nationalparkpläne für die Ostsee. Nach Abschluss des laufenden Konsultationsprozesses will die Koalition zum Jahresende einen konkreten Vorschlag zum besseren Schutz der Ostsee vorlegen, die aber wegen vehementer Proteste gegen einen Nationalpark möglicherweise vorgezogen werden sollen.
Schon in den sozialen Medien liest man Gegenstimmen aus Richtung der Einwohnenden und Liebhabern der Ostsee. „Einfach nur irre, was die Politiker schon wieder planen“, schreibt ein Mann beispielsweise. „Ein klares NEIN zum Nationalpark Ostsee.“
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Unter viel Kritik und Initiativen gegen den Nationalpark (wie hier) gibt es aber auch Befürworter, die den Nationalpark „sofort“ haben wollen würden. „Nicht nur die Natur profitiert, auch viele Anwohner, die unter anderem mit dem Tourismus gutes Geld verdienen“, kommentiert jemand. „An der Ostsee wird seit Jahren mit dem Tourismus sehr gutes Geld verdient“, meint ein anderer daraufhin, „ganz ohne Nationalpark.“ Den Aspekt des Ostsee-Schutzes lässt er dabei außer Acht, weist jemand hin. (mit dpa)