Die alten Seebrücken in Scharbeutz und Haffkrug an der Ostsee wurde bereits im letzten Jahr abgerissen (wir berichteten).
Doch es gibt auch gute Nachrichten: Zwei neue Seebrücken sollen entstehen: Geplant ist eine in Scharbeutz für rund acht Millionen Euro und eine in Haffkrug für rund sieben Millionen Euro. Doch wegen akuten Preissteigerungen sollen beiden Bauwerke nun fast 37,7 Millionen Euro kosten! Doch die Gemeinde Scharbeutz will dennoch bauen…
Ostsee: Kiel soll’s richten
Die Gemeinde hat entschieden: die Seebrücken in Scharbeutz und Haffkrug sollen gebaut werden – wenn das Land die Kostensteigerung der beiden Projekte auch mit 85 Prozent fördert.
Sollte das Land Kiel den Löwenanteil der Kosten übernehmen, also fast 32,1 Millionen Euro, zahlt die Gemeinde „nur“ 5,6 Millionen Euro für den Neubau der beiden modernen Seebrücken. In der jüngsten Sitzung des Tourismusausschusses der Gemeinde Scharbeutz brachten Bürger den Vorschlag ein, nur eine Seebrücke zu bauen und das eingesparte Geld in andere Projekte zu investieren, etwa in eine dringend benötigte Klimaanlage für das geplante „Haffhuus“ in Haffkrug.
Ostsee: Wieder bei null?
Die Gemeinde will davon nichts wissen. Man fange dann „wieder bei null an“ und habe „mindestens zwei Jahre aufgrund der Planungsphase verloren“, gab Andreas Geist, Leiter der zuständigen Tiefbauabteilung, an. Es geht dabei wohl in erster Linie um Fördergelder.
Die Mehrkosten, die aus der Gemeindekasse kommen sollen, seien kein Steuergeld, sondern „Einnahmen, die der Tourismus erwirtschaftet hat“, sagt Bürgermeisterin Bettina Schäfer.
Das ist die Ostsee:
- auch Baltisches Meer genannt
- die Ostsee ist das größte Brackwassermeer der Erde
- die Fläche beträgt 412.500 Quadratkilometer
- sie ist bis zu 459 Meter tief
Ostsee: Massive Kritik
Ursprünglich war geplant, dass die Brücken bis 2023 fertig sein sollten. Doch nun heißt es, sie werden bis Frühjahr 2024 fertiggestellt.
Einheimische und Urlauber kritisieren die Gemeinde Scharbeutz nun massiv.
„Mir gefällt die Planung überhaupt nicht. Warum muss da so was futuristisches gebaut werden? Die zusätzlichen Kosten auf Grund der derzeitigen Situation sind im Moment nicht abschätzbar“, schreibt jemand.
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Eine Frau meint: „Schön ist was anderes. Die alten Brücken hatten was natürliches. Die neuen sind mir persönlich zu futuristisch, sorry. Und der Preis ist schon heftig.“
„So ein Schwachsinn. Mit der Masse an Geld könnte man soviel sinnvolles tätigen. Aber nein, eine Seebrücke muss es sein“, und „Furchtbar“, lauten weitere Kommentare.
Die Förderung der Gemeinde wurden nun von der Investitionsbank geprüft. Bis Mitte November soll der aktualisierte Förderbescheid des Ministeriums schriftlich bei der Verwaltung vorliegen. Die Gemeindevertreter soll dann in ihrer Sitzung am 23. November endgültig entscheiden.